Die Linse ist der Quotenhit
Sie ist klein und eher unscheinbar. Doch die Linse brachte am 29.01.2024 bei den Gemmrigheimer LandFrauen einen Besucherrekord. Über 40 Gäste aus Gemmrigheim und Umgebung waren ins Kleeblattvereinsheim gekommen. Matthias Dörrer war als Referent eingeladen worden, um von seinem Hof und dem heimischen Anbau der Linse dort zu berichten.
Der Schwabe kann vermutlich ohne sie überhaupt nicht leben. Linsen sind lecker, sie helfen beim Abnehmen, weisen eine Vielzahl an Ballaststoffen auf und sind wahre Energielieferanten. Linsen halten lange satt und versorgen den Körper oben- drein mit wichtige Vitaminen und Nährstoffen.
Was Matthias Dörrer, dessen Familie seit etwa 15 Jahren in Nußdorf auf dem eigenen Hof Linsen anbaut, weiter über dieses „Super-Food“ zu erzählen wusste, war mehr als beeindruckend.
Schon bei den alten Ägyptern wurde die Linse geschätzt und sogar als Grabbeigabe den Toten mitgegeben. Doch auch bei uns in Deutschland war die Linse früher sehr verbreitet. Vor den beiden Weltkriegen hatte nahezu jeder Landwirt Linsen im eigenen Anbau. Eine kleine Fläche wurde stets für die Hülsenfrucht reserviert. Die Linsen aus dem Supermarkt kommen heute meist aus Kanada oder der Türkei. Indien kennt sogar über 50 Linsensorten, wir hier hingegen meist nur die Tellerlinse.
Und dabei stellt die Linse keine großen Ansprüchen an Boden und Klima. Sie verträgt Trockenheit und auch die mageren Böden. Sie braucht allerdings wegen der Zartheit ihrer Triebe eine Stützfrucht, an die sie sich anlehnen und hochranken kann. Die feinen Blüten machen sie aber auch anfällig gegen Nässe. „Ein starker Regenguss zur Blütezeit kann die Ernte komplett zerstören“, weiß Matthias Dörrer zu berichten.
Nach seinen Ausführungen zu Aussaat und Anbau, die Ernte und die weitere Verarbeitung, was insbesondere eine umfangreiche Sortierung und Reinigung mit sich bringt, wird klar, welcher Aufwand vor dem Verzehr steht. „Damit schätzt man die heimischen Linsen, die ja meist etwas teurer sind, umso mehr“ sind sich die Besucher einig. Und lecker sind sie obendrein. Davon konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mittels kleiner Kostproben überzeugen. Eine Linsenpaste als Brotaufstrich, Linsensalat oder gar süße Linsen-Brownies zeigten einmal mehr die Vielseitigkeit dieser kleinen Hülsenfrucht.